Das allererste Tasteninstrument...

Das "clavier" brauchte gewiss seine Zeit, bis es die Form annahm wie wir es heute kennen. So brodelte es aber schon in der Antike als Idee dahin, als ein sehr altes Anliegen der Menschen.

Ende des 3. Jahrhunderts vor Christus nimmt es erstmals Gestalt an, unter den Händen des griechischen Mathematikers und Erfinders Ktesibios aus Alexandria. Er gilt als einer der ersten Ingenieure überhaupt. Seine Vorliebe galt den Wasserwissenschaften, und so entwarf er u.a. eine Wasserorgel (Bild).

Es ist ein Möbelstück, auf dem eine Reihe vertikaler Flöten, die traditionellen Auloï, montiert sind, deren Stimmzungen an ihrer Basis Druckluft ausgesetzt sind. Es ist ein hydraulisches System, das Luft komprimiert - daher der Name Hydraulik. Alles ist da: die vertikalen Rohre, das Prinzip der Windlade, die Druckluftversorgung und sogar die Klaviatur!

In der Tat aktiviert man den Luftstrom, in diesem oder jenem Rohr, mit einem kleinen Hebelsystem, das, wenn man den Finger darauf hält, ein Ventil drückt, welches sich öffnet und die Luft passieren lässt.

Und dank des von Ktesibios erdachten Kompressors kann der so regulierte Atem kontinuierlich mehrere Pfeifen gleichzeitig versorgen und mehrere Töne erzeugen, also ... theoretisch alles ermöglichen, was wir heute tun: eine kolossale Erfindung, die genau vorwegnimmt, was unsere Musik zweitausend Jahre später werden wird!

(Quelle: Les fous du son, Laurent De Wilde)

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