Gib mir ein Märchen, einen Drachen, einen Waldgeist, gib mir, was immer nicht existiert, und ich bin glücklich...

... so lautet ein Glaubensbekenntnis von Anatolai Liadow, Klavierprofessor in St.Petersburg, welches er mit Erfolg an seinen Schüler Nikolai Tscherepnin weiter vermittelte. So verwundert es kaum, daß Tcherepnin - dessen 150. Geburtstag wir 2023 feiern - während seiner gesamten Komponistenkarriere von phantastischen Elementen und Märchen als Quelle der musikalischen Inspiration fasziniert war.

Ein Beispiel dafür ist sein opus 41, bestehend aus sechs musikalischen Illustrationen von Pushkins Märchen Der Fischer und Fisch (Сказка о рыбаке и рыбке).

Wie alle Märchen ist auch dieses eine Moralfabel. Ein Fischer trifft auf einen magischen Fisch, der sowohl sprechen als auch Wünsche erfüllen kann. Mit jedem Wunsch, der in Erfüllung geht, wird die Frau des Fischers immer gieriger. Schließlich verlangt sie zu viel und alles verschwindet.

Tcherepnins Klavierfassung wurde um 1915 fertiggestellt und das Werk erhielt 1921 sogar eine Orchesterfassung.

Nikolai Tscherepnin
(1873-1945)

 

 

 

 

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